Station 02 - Kanonikat St. Nikolaus
Kanonikat St. Nikolaus
Zum Stiftskapitel, der Versammlung der Angehörigen des Stiftes, gehörten auch Geistliche, da die Stiftsdamen als Frauen kein Priesteramt ausüben durften. In Borghorst waren dies drei Kanoniker, die jeweils den Gottesdienst an einem Altar in der Stiftskirche verrichteten, nach dem dann auch die zugehörige Pfründe, d.i. die Gesamtheit aller Einkünfte eines Geistlichen, benannt wurde.
Zu der Pfründe des Kanonikats St. Nikolai gehörten ein ca. 8000 m2 großes Gartengrundstück an der heutigen Kirchstraße und vier Kämpe (Ackerfelder) in Dumte. Das Kanonikerhaus (die Kurie) war ein Fachwerkgebäude mit Krüppelwalmdach und dürfte im 18. Jahrhundert errichtet worden sein. 1973 wurde der im Volksmund bis dahin "Club" genannte Bau für eine Erweiterung der Marienschule abgebrochen. Nach der Auflösung des Stiftes war der Grundbesitz des Kanonikats in den Besitz der Kaufinannsfämilie Hageböck gelangt, die es tlw. als Wirtschaftsgebäude nutzte. In dem zugehörigen Garten erbaute sie die später sog. "Villa Fleiter". Einen Teil des Gartens verkaufte sie zum Bau des alten Borghorster Rathauses (heute Heimathaus).