Bronzestatue der Stiftsdamen an der Emsdettener Straße © Kai Laukemper
Der Stiftsrundgang in Bildern
Erlebe die Zeit des Borghorster Damenstifts und seine Geschichte

Station 11 - Stiftskirche

Stiftskirche

Die heutige Pfarrkirche St. Nikomedes wurde an Stelle der Stiftskirche errichtet, die gleichzeitig die Pfarrkirche von Borghorst war. Als seit den 1870er Jahren infolge einer stürmischen Aufwärtsentwicklung der Textilindustrie in Borghorst auch die Bevölkerungszahl rapide zu­nahm, wurde der Bau einer größeren Kirche notwendig. Sie wurde in den Jahren 1886-1896 unter Verwendung des Materials der Stiftskirche neu erbaut. Der westliche Turm der Vorgängerkirche endete etwa an dieser Stelle.

Die alte Kirche war ein zweischiffiger Hallenraum mit einem nördli­chen Seitenschiff, einem fünfseitigen Chorhaupt und zwei querschif­fartigen Anbauten. Der südliche war der sog. Fräuleinchor, in dem die Stiftsdamen den Chordienst verrichteten, einen gemeinsamen Gebets­dienst, der zu ihren Hauptaufgaben gehörte. Im nördlichen Herrenchor absolvierten die Kanoniker ihre Gebete. Im alten Turm zur Abtei hin, befanden sich unten die Kapelle St. Nikolaus und oben die Kapelle St. Maria Magdalena, die den entsprechenden Vikarien zugeordnet waren. Der Altar der Vikarie der Hlg. Antonius und Barbara befand sich im Chor. Wahrscheinlich war hier ebenfalls der Altar der Vikarie St. Andreas und Katharina. Die Altäre der Kanonikate St. Nikolaus und St. Johannes standen im Langhaus beiderseits der Öffnung zum Chor.

Der Hauptaltar im Chor ist schließlich dem Kanonikat St. Nikomedes zuzurechnen.
Der mächtige quadratische Turm stammte noch aus romanischer Zeit, das Langhaus und der Fräuleinchor aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhun­derts. Der Grundstein für den Herrenchor wurde 1531 gelegt. 1661 hatte der Turm schließlich seine barocke Haube erhalten, dem wenig später der geschwungene Dachreiter gefolgt war.