Station 12 - Gärten und Häuser der Stiftsdamen
Gärten und Häuser der Stiftsdamen
Anders als den Nonnen in einem Kloster war es den Kanonissen eines Stifts erlaubt, eigenen Besitz zu haben. Da sie durchweg aus begüterten Adelsfamilien stammten, war es ihnen möglich, Grundstücke um die Stiftskirche herum zu erwerben und mit Wohnhäusern (Kurien) zu bebauen. Es handelte sich um wenig aufwendige Fachwerkbauten, die meistens mit der Dachtraufe zum Kirchplatz hin standen.
Zu den Häusern gehörten einerseits in vielen Fällen kleine Nebenhäuser, sog. Bauhäuser, in denen das Gesindel wohnte und die das Gerät zum Gartenbau aufnahmen, andererseits größere Gärten, die zur Eigenversorgung der Stiftsdamen dienten.
Nach der Auflösung des Stiftes erwarben finanzkräftige Personen die Kurien, wohl auch, weil die Nähe zur Pfarrkirche hohes Ansehen verschaffte. Die Häuser wurden danach vielfach abgebrochen und durch Neubauten ersetzt oder grundlegend verändert. Trotzdem ist die Struktur des Stiftsbezirks durchaus noch ablesbar.